"Psychotherapie geht alle an" - Artikelreihe von Prof. Dr. Stang

Studien zeigen auf, dass jeder 5. oder 6. Erwachsene im Laufe seines Lebens einmal von einer Depression betroffen ist. Heute weiß man über die verschiedenen Zusammenhänge schon sehr viel, trotzdem gehen viele erst spät zum Arzt und begeben sich in eine Behandlung. Jedoch könnten bei frühzeitiger Behandlung einige psychischen Erkrankungen verhindert oder zumindest gelindert werden. Man muss nicht gleich eine psychiatrische Diagnose wie Depressionen, Angst-Störungen oder einen Burn-Out vorweisen, um sich um seine mentale Gesundheit zu kümmern und Unterstützung in Anspruch zu nehmen.

Wir wissen natürlich auch, dass es gar nicht so einfach ist, sich in dem Dschungel der Berufsbezeichnungen und Abläufe des Versorgungssystems zurecht zu finden. Deshalb möchten wir mit dieser Artikelreihe aufklären und informieren. Fragen wie: "Wann gehe ich zu einer Psychotherapeut:in? Was ist der Unterschied zu einer Psycholog:in oder Psychiater:in? Wie komme ich an einen Termin? An welche Beratungsstellen kann ich mich noch wenden?" sollen innerhalb dieser Artikelreihe beantwortet werden.

Die Artikelreihe "Psychotherapie geht alle an" wird im Jahr 2023 monatlich in der INFÜ erscheinen. Die Artikel werden auf dieser Seite zum Nachlesen in voller Länge zur Verfügung stehen. Schauen Sie also regelmäßig vorbei, damit Sie keinen Artikel verpassen. Haben Sie selbst noch Fragen, die noch nicht beantwortet wurden? Schreiben Sie uns gerne an gesundheitsregionplus@fuerth.de.

Weitere Informationen zu Prof. Stang und zu seiner Arbeit finden Sie hier.


Für viele Menschen sind Freunde und Angehörige erste Ansprechpartner, wenn es ihnen seelisch nicht gut geht. Wenn ein solcher Austausch nicht ausreicht und man sich zum Beispiel länger sehr ängstlich oder niedergeschlagen fühlt, kann man sich zunächst an die Hausärztin oder den Hausarzt wenden, an eine psychosoziale Beratungsstelle oder direkt an eine psychotherapeutische oder psychiatrische Praxis. Auch wer nicht sicher ist, ob die eigenen Probleme behandlungsbedürftig sein könnten, kann hier eine erste Beratung erhalten. Eine Liste an Beratungsstellen in Fürth und Notfallnummern finden Sie hier.

Grundsätzlich können Sie sich je nach Dringlichkeit an folgende Stellen wenden:

Akutbehandlung
In Notfällen stehen psychiatrische Praxen mit Notfalldienst, psychotherapeutische Ambulanzen, psychiatrische oder psychosomatische Kliniken zur Verfügung. Auch psychotherapeutische Praxen können eine Akutbehandlung anbieten, ohne dass diese bei der Krankenkasse beantragt werden muss. Sie kann sich zum Beispiel direkt an eine psychotherapeutische Sprechstunde anschließen. Ein Anspruch auf Akutbehandlung besteht, wenn die psychischen Beschwerden ohne diese Behandlung stärker oder chronisch werden könnten oder eine Arbeitsunfähigkeit oder ein Krankenhausaufenthalt wahrscheinlich wäre. Die ambulante Akutbehandlung kann bis zu 24 Termine von jeweils mindestens 25 Minuten umfassen (Gesamtdauer 600 Minuten).
Klinikum für Psychiatrie und Psychotherapie Fürth: Telefon 09131 753-5353 / Zentrale: 09131 753-0 – für Notfälle rund um die Uhr erreichbar
Uniklinikum Erlangen: Psychiatrische und Psychotherapeutische Klinik 09131 85-33001 oder 09131 85-33002
Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie im Kindes- und Jugendalter Nürnberg: 0911 398-2800
Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie Nürnberg: 0911 398-2829

Psychosoziale Beratungsstellen
Hierzu zählen z. B. Familien-, Frauen-, Erziehungs-, Lebens- oder Suchtberatungsstellen. Dort arbeiten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus unterschiedlichen Berufsfeldern wie Medizin, (Sozial-)Pädagogik, Psychologie, Psychotherapie, Sozialarbeit sowie speziell geschulte Pflegekräfte zusammen, um Ratsuchenden bei ihren Problemen zu helfen. Die Beratungsstellen werden in der Regel durch ihren Träger, durch Fördermittel und über Spenden finanziert. Sie bieten selbst keine Therapien an, können aber beraten, begleiten, über Unterstützungsmöglichkeiten informieren und Hilfen vermitteln. Eine Übersicht finden Sie hier.

Sozialpsychiatrische Dienste (ab 18 Jahren)
Die Sozialpsychiatrischen Dienste können von Personen ab 18 Jahren kostenlos in Anspruch genommen werden. Sie betreuen und begleiten Menschen mit akut behandlungsbedürftigen sowie mit chronischen psychischen Erkrankungen. Sie bieten in der Regel selbst keine Therapien an, können jedoch feststellen, ob jemand eine behandlungsbedürftige Erkrankung hat. Außerdem begleiten sie Menschen, die gerade eine Therapie machen oder einen Klinikaufenthalt hinter sich haben, um sie zusätzlich zu unterstützen. Angehörige, Freunde und Kollegen können sich ebenfalls an den Sozialpsychiatrischen Dienst wenden, wenn sie zum Beispiel das Gefühl haben, dass jemand in ihrer Umgebung Hilfe benötigt, oder wenn sie selbst mit der psychischen Erkrankung eines Angehörigen überfordert sind. Die Sozialpsychiatrischen Dienste bieten bei Bedarf auch Hausbesuche an.
Sozialpsychiatrischer Dienst Fürth, 0911 9756670
https://www.sozialpsychiatrischer-dienst-fuerth.de/

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Sozialpsychiatrischen Diensten und psychosozialen Beratungsstellen unterliegen wie Therapeutinnen und Therapeuten der Schweigepflicht.